Corona-Krise: Gemeinsames spielen trotz Kontaktverbots

Mitte März ging plötzlich alles ganz schnell: Die Corona-Krise führte dazu, dass unser Alltag eingefroren wurde. Kontakte mussten auf ein Minimum zurückgefahren werden – das bedeutete auch erst einmal das Ende für unseren gewohnten Kindergartenbetrieb. Aber von diesem krassen Einschnitt ließen sich Eltern und Team nicht beeindrucken. Schnell kamen Lösungen auf den Tisch, wie die Waldkindergartenkinder trotz Kontaktverbots miteinander spielen können.

Neben eines wöchentlichen Videomeetings, bei denen alle Kinder und die Erzieher vor den heimatlichen Computerbildschirmen gewohnte Rituale aus dem Morgenkreis begingen, entstanden auch einige Spiele, bei denen der Einsatz des einzelnen Waldkindergartenkindes in der Lohe gefordert war. Wichtigste Voraussetzungen für die Teilnahme: gründliche Handhygiene und Einhaltung der Kontaktsperre.

Spiel 1: Schatzsuche mit Regenbogensteinen
Bei der Regenbogenstein-Schatzsuche versteckt ein Kindergartenkind mit seinen Eltern bei einem der Frühstücksplätze vier Steine, die mit dem Hoffungssymbol der Corona-Krise bemalt sind: dem Regenbogen. Sobald diese ein Versteck gefunden haben, verkündet das Kind den Ort, an dem das nächste Kind suchen soll, per Videonachricht in der WhatsApp-Gruppe des Waldkindergartens. Wer Lust und Zeit hat, sich auf Schatzsuche zu begeben, der meldet sich – so lässt sich ganz einfach ein Zusammentreffen mit anderen Kindern vermeiden. Dann zieht die nächste Familie los, um die Steine zu suchen und an einem anderen Ort zu verstecken.

Spiel 2: Figuren aus Regenbogensteinen legen
Hierbei besuchen die Kinder einzeln den Tipi-Platz und bemalen dort einen Stein, den sie zuvor gesucht haben, mit einem Regenbogen. Mit dem Stein und den übrigen, die bereits an der Feuerstelle des Tipi-Platzes warten, legt das Kind ein Bild aus Regenbogensteinen in den Sand. Danach sendet es ein Foto davon an die WhatsApp-Gruppe. Nun kann der nächste losziehen und mit dem eigenen Stein und denen der anderen Kinder ein neues Bild zaubern.

Spiel 3: Rettet Ken!
Der Zufallsfund eines Waldkindergartenkindes wurde spontan zum nächsten Spiel: Ein unbekleideter Ken lag verlassen auf der Apfelbaumwiese vor unserem Kindergarten – und das bei den frostigen Temperaturen! Klar, dass dem armen Kerl schnell geholfen werden musste. Also vereinbarten die Kinder über WhatsApp, sich um Ken zu kümmern. Ruckzuck hatte dieser nicht nur wärmende Kleidung aus natürlichen Materialien wie Moos oder Blumen an, sondern auch eine Gefährtin neben sich, etwas zu Essen und Klopapier. Nun wartet er nach wie vor sehnsüchtig in der Astgabel des Apfelbaums darauf, dass seine Besitzerin oder sein Besitzer zurückkehrt, um ihn abzuholen. Barbie darf dieser dann natürlich auch mit nach Hause nehmen.

4. Spiel: Kette aus bemalten Steinen legen
Als Frida und Lilly aus Börnsen die Kinder der Umgebung dazu aufriefen, mit ihnen gemeinsam eine lange Kette aus selbstbemalten Steinen an den Froschteichen in der Lohe zu legen, waren die Kinder aus unserem Waldkindergarten sofort mit Feuereifer dabei. Schnell wurde die Kette länger und länger und länger…

5. Spiel: Elfen- und Zwergenwohungen bauen
Auch in Krisenzeiten werden bei uns Elfen und Zwerge selbstverständlich nicht vergessen. Andrea kurbelte das Spiel an, für Elfen und Zwerge kleine Wohnungen an urwüchsigen Bäumen zu bauen. Auch da ließen sich die Kinder nicht lange bitten.

6. Spiel: Kinderkette aus Kreide
Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung – das sollte die Kette aus Kindern symbolisieren, die mit Kreide auf dem Weg vor unserem Kindergarten entstand. Dabei legten sich die einzelnen Kinder neben das Kreidebild des letzten Kindes der Kette und ein Elternteil zog einen Kreidestrich um den Körper. Hinterher verpassten die Kinder ihrem Kreideabbild noch Haare, Augen, kunterbunte Kleidung – und ein strahlendes Lachen.

7. Spiel: Wer baut den schönsten Schneemann?
Kurz vor Beginn des Frühlings – und kurz nach Einsetzen der Kontaktsperre – hatte der Winter doch noch ein Einsehen und spendierte uns endlich den lang ersehnten Schnee. Da lag das nächste Spiel fast auf der Hand: Wer baut den schönsten Schneemann?

8. Spiel: Lieblingsbaum malen
Viele Waldkinder vermissten nach kurzer Zeit das Herumstreunen im Wald und die kleinen Abenteuer in der Natur. Mit der nächsten Aufgabe gab es eine Extra-Portion Natur vom Team: Die Kinder sollten den Abdruck des Stammes ihres Lieblingsbaums auf ein Blatt Papier mit vorgedrucktem Baum durchpausen und die Baumkrone danach ausmalen. Die fertigen Kunstwerke wurden für die folgenden Besucher im Tipi aufgehängt.

9. Spiel: Tipiplatz österlich schmücken
Auch während der Ostertage fand coronabedingt kein gewohnter Kindergartenalltag statt. Kein Grund für die Kinder, ihren Tipiplatz nicht trotzdem osterfein zu machen.

Ralf Stegner und Martin Habersaat im Tipi: Politik zum Anfassen im Waldkindergarten

Ralf Stegner, Martin Habersaat, Stefan Johannesberg und Alena Kempf-Stein (v.l.n.r.) diskutierten im Bauwagen über Kindergarten-Themen

Am Mittwoch, den 29. Januar, gab es bei uns im Waldkindergarten Politik zum Anfassen. SPD-Landtagsabgeordneter Martin Habersaat und Fraktionsvorsitzender Ralf Stegner hatten ihren Besuch angekündigt, um sich einen realistischen Eindruck des Alltags im Waldkindergarten Wentorf zu verschaffen. Trotz ungemütlichem Regenwetters kamen beide gut gelaunt und mit jeder Menge Fragen im Gepäck pünktlich um 11 Uhr auf dem Parkplatz an der Lohe vorgefahren.

Die Fragen beantworteten ihnen unsere Geschäftsführerin Alena Kempf-Stein und Vorstandsmitglied Stefan Johannesberg gern. Im beheizten Bauwagen diskutierten sie über allerhand wichtiger Themen, die den Ablauf und die Organisation der Spiel- und Elementargruppe betreffen. Dabei interessierten sich Habersaat und Stegner besonders für den pädagogischen Ansatz des Kindergartens und die Auswirkungen des neuen Kita-Gesetzes auf die Einrichtung. Unter anderem ging es dabei um eine Klausel im neuen Gesetz, die eine wöchentliche Betreuung von mindestens zehn Stunden für Spielgruppen vorschreibt, damit diese Anspruch auf Fördergelder haben. Nur mit Hilfe dieser finanziellen Unterstützung können elternorganisierte Einrichtungen wie unser Waki die Elternbeiträge im moderaten Bereich halten.

Eine andere, einst drohende Folge der Gesetzesneuerung kam ebenfalls auf den Tisch: Die Aberkennung der Waldkita als offizielle Einrichtung für die U3-Betreuung. Habersaat bezieht dazu klar Stellung. „Zwischendurch hatte es so ausgesehen, als wolle die Landesregierung Kindern unter drei Jahren den Wald verbieten. Das konnte zum Glück verhindert werden.“

Später zogen die Vier vom Bauwagen ins Tipi um, damit unsere Kinder im Warmen zu Mittag essen konnten.

Neben der Wetterfestigkeit der Kinder waren die Gäste laut eigenen Angaben besonders beeindruckt vom großen Engagement der Eltern (unser Vorstand setzt sich aus Eltern zusammen, deren Kinder den Waki gerade besuchen) und von der Möglichkeit, jedem Kind regelmäßig einen Vormittag allein mit einer Erziehungskraft zu ermöglichen, damit dieses seine individuellen Ziele wie Fährten zu lesen, Feuer zu machen oder auch Pflanzen zu bestimmen verfolgen können.

Bei uns hinterließen die beiden sympathischen Politiker ebenfalls durch ihr Interesse, ihr Engagement und nicht zuletzt durch die Unerschrockenheit, sich den widrigen Witterungsbedingungen auszusetzen, einen äußerst positiven Eindruck. Vielen Dank für den Besuch!

Extra3 bringt Beitrag über unsere Waldzwerge

Das Sozialministerium von Schleswig-Holstein hat sich im Rahmen des neuen Kita-Gesetzes Gedanken über die Krippen in Waldkindergärten gemacht und beschlossen: viel zu gefährlich für Zweijährige. In fünf Jahren sollte daher Schluss mit der Förderung dieser Einrichtungen durchs Land sein. Und das aus konkreten Gründen. Das Ministerium sah eine erhöhte Unfallgefahr in Waldkrippen. Kinder könnten hier giftige Pflanzen essen und an diesen ersticken. Zudem könne die ganzjährig getragene langärmelige Kleidung entwicklungsphysiologische Schäden nach sich ziehen. Völliger Quatsch, befanden Eltern, Erzieher und Geschäftsleitung des Waldkindergarten Wentorf und einige sagten das auch vor der NDR-Kamera.

Hier können Sie sich den Extra3-Beitrag noch einmal anschauen:

Realer Irrsinn: Todesfalle Waldkrippe? | extra 3 | NDR

Die Resonanz auf den Beitrag in der Satire-Sendung “Extra3” war überwältigend; der Gesetzentwurf ist in der Zwischenzeit angepasst und die Förderung bleibt auch für Zweijährige bestehen.

Abschiedsfeier für Tim

Nach zehn Jahren verlässt Tim unseren Kindergarten, um in einem anderen Waldkindergarten zu arbeiten, der näher an seinem Wohnort liegt. Beim Abschiedsfest am Mittwoch, den 30. Oktober, gab es jede Menge Überraschungen, Geschenke und schöne Momente.

Die Kinder, das Team und die Eltern sagen leise „Tschüß“ und wünschen Tim alles Gute für seinen neuen Lebensabschnitt. Gleichzeitig freuen wir uns auf Nathalie, die ab November das Waki-Team verstärken wird.

Ronny trifft die Bundesfamilienministerin in Berlin

Unser Azubi Ronny hat einen ganz besonderen Berufsweg eingeschlagen: Er hat sich entschieden, seinen bereits erlernten Beruf als Innenausbauer aufzugeben und stattdessen den Job des Erziehers zu erlernen. Als Familienvater mit Verantwortung für ein kleines Kind konnte er diesen Schritt jedoch nur wagen, weil er dank der vom Bundesfamilienministerium neu angeschobenen „Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher“ im Rahmen eines Modellprojektes eine Ausbildungsvergütung erhält.

Das Bundesfamilienministerium ist auf Ronnys außergewöhnlichen Lebensentwurf aufmerksam geworden und hat ihn zusammen mit unserer pädagogischen Kindergartenleitung Andrea und unserer Geschäftsführerin Alena zu einer Pressekonferenz mit Familienministerin Dr. Franziska Giffey nach Berlin eingeladen.

© BMFSFJ
Ronny (4.v.r.), Andrea (3.v.r.) und Alena (2.v.r.) treffen Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey (4.v.l.) auf der Pressekonferenz zum Thema “Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher” in Berlin.

Im Vorfeld zur Pressekonferenz hat RTLNord uns besucht, um Ronny in seinem Alltag im Waldkindergarten mit der Kamera zu begleiten. Den gesamten Fernsehbeitrag von RTLaktuell können Sie sich hier anschauen:

RTL Nord

Mehr zum Thema “Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher finden Sie auf der Homepage des Bundesfamilienministeriums.

Kita21-Auszeichnung für unseren Waldkindergarten

Zum zweiten Mal in Folge wurde unser Waldkindergarten-Team von der Initiative “S.O.F. Save Our Future – Umweltstiftung” für die Bildungsarbeit zu den Themen “Umweltschutz und Nachhaltigkeit” ausgezeichnet. Die Betreuer des Elementarbereichs Andrea und Tim sowie unsere Geschäftsführung Alena haben die Plakette am Mittwoch, den 18. September, im Geesthachter Rathaus entgegen genommen.

Vier kleine Bäumchen für die Lohe

Rund 90 Schüler, ihre Lehrer und natürlich die Kinder und das Team unseres Waldkindergartens haben im Rahmen des weltweiten “Fridays for Future”-Tages in der Lohe vier junge Bäume gepflanzt. Während die Kinder der drei ersten Klassen zwei Kirschbäume und einen Apfelbaum bei der Aktion setzten, pflanzten die Waki-Vorschulkinder stellvertretend für die gesamte Gruppe mit Hilfe von Ronny einen Birnenbaum.

“Fridays for Future” in der Lohe

Am Freitag, den 20. 09. 2019, wollen wir uns mit den Waldkindern an einer „Fridays for Future“ –Aktion beteiligen und gemeinsam mit vier ersten Klassen der Grundschule einen Birnenbaum in der Lohe pflanzen. Denn: Bäume sind wichtig für unser Klima – und für unsere Zukunft.

Während der Aktion singen wir unser selbstgedichtetes Lied und picknicken miteinander. Der grobe Zeitplan sieht wie folgt aus:
10:00 Uhr: Treffen auf dem Parkplatz in der Lohe und gemeinsamer Gang zum Aktionsplatz
10:30 Uhr: Eröffnung der Aktion, kurze Ansprache, gemeinsames Singen, Baum pflanzen, Spielen
11:15 Uhr: Picknick
12:00 Uhr: Ende

Hier kommt der Text für unseren Klima-Song nach der Melodie von “Bella ciao:

Wir sind die Kinder dieser Erde
Für sie sind wir heute hier und werden laut laut laut.
Wir bau’n die Welt, von der wir träumen
Wir fangen an, du kannst es auch.

Wir seh’n die Schönheit, dieser Erde,
für alle Käfer, Schnecken, Blumen werd’n wir laut laut laut.
Wir bau’n die Welt, von der wir träumen
Wir fangen an, du kannst es auch.

Wir wollen spielen in unsern Wäldern,
Für die Bäume und die Tiere werd’n wir laut laut laut.
Wir bau’n die Welt, von der wir träumen
Wir fangen an, du kannst es auch.

Gesundes Klima finden wir prima
Dafür sind wir heute hier und werden laut laut laut.
Wir bau’n die Welt, von der wir träumen
Wir fangen an, du kannst es auch.

Wir hab’n ein Anrecht auf diese Erde
Ihr wißt das auch, und wir sagen es euch laut laut laut.
Wir wollen Taten, greifen zum Spaten:
Wir pflanzen heute einen Baum.

Hier können Sie sich unseren Klima-Song “Wir bauen die Welt” anhören.

Kinder gegen Klimawandel: RTL-Nord stellt unseren Waldkindergarten vor

Einen ganzen Vormittag lang hat ein Team des lokalen Fernsehsenders RTL-Nord die Elementargruppe und die Waldzwerge unseres Kindergartens mit der Kamera begleitet. Gedreht wurde für einen Beitrag zum Thema “Kinder gegen Klimawandel”, der am Donnerstag, den 15. August, in der Reihe “Menschenskinder” ausgestrahlt wurde.

Der Film stellt verschiedene Projekte vor, die bei Kindern schon früh ein Bewusstsein für den Natur- und Klimaschutz schaffen. Unsere kleinen Klimaretter finden Sie ab Minute 02:36 im folgenden Video.

Mittsommerfest im Waldkindergarten Wentorf

Bei unserem Mittsommerfest, das der Kindergarten Wentorf jedes Jahr im Rahmen der Wentorfer Kulturwoche veranstaltet, haben wir die Sommersonnenwende mit den Waldkindern, aber auch mit jeder Menge kleinen und großen Gästen gefeiert. Ob Dosenwerfen, Märchen lauschen, Laufspiele auf der Apflebaumwiese, Blumenkränze flechten, gemeinsames Singen und Tanzen oder Stockbrotbacken am Lagerfeuer – es war eine wundervolle Feier bei allerbestem Wetter.

Frühlingsfest im Waldkindergarten

Bei unserem Frühlingsfest haben die Kinder dieses Jahr in der Lohe nach den ersten Anzeichen des Frühlingserwachens gesucht, Federn gesammelt, Wunschbänder am Bäumchen aufgehängt und in selbst bemalten Blumentöpfen Samen gepflanzt. Jede Menge Spaß beim Singen, Spielen und Frühstücken gab es obendrauf.

Alte Waki-Schule: Ehemalige Waki-Kinder sammeln Müll

Umweltschutz, Natur und Nachhaltigkeit spielen in unserem Waldkindergarten täglich eine zentrale Rolle. Die tolle Aktion von Anna und Felix beweist, dass diese Achtsamkeit gegenüber der Natur auch nach der Kindergartenzeit in den Köpfen und Herzen der Kinder präsent bleibt. Einen ganzen Nachmittag lang haben sie auf eigene Initiative hin Müll in Entenwerder gesammelt und für die Abholung durch die Abfallwirtschaft vorbereitet. Sie haben verstanden, dass Umweltschutz vor der eigenen Haustür beginnt. Toll gemacht, ihr beiden!