Im Waldkindergarten wird getobt und gespielt – das kostet Kraft. Da ist es wichtig, die Energiespeicher beim Mittagessen wieder mit vollwertiger Nahrung zu füllen. Um 13:00 Uhr haben alle Kinder, die am Mittagessen im Bauwagen teilnehmen, die Hände gewaschen und warten gespannt darauf, was heute auf den Tisch kommt.

Essen ohne Zwang

Nicht nur satt werden und gesunde Ernährung, viel mehr eine angenehme Stimmung sowie Freude am Essen stehen bei uns im Fokus. Überreden, Bestechungen und Esszwänge erzeugen Druck, der Bauchschmerzen macht und zu lebenslangen Abneigungen gegen gesunde Nahrungsmittel führen kann.

Wir wissen aus wissenschaftlichen Untersuchungen, dass Kinder aus einem vielfältigen Angebot intuitiv die Nahrungsmittel auswählen, die sie für eine gesunde Entwicklung benötigen. Daher dürfen die Kinder entscheiden, was und wie viel sie aus dem gesunden Angebot essen, das ihnen die Eltern am Morgen in Thermobehältern oder einem anderen verschließbaren Gefäß mitgegeben haben.

Die Ausrüstung

Für das Mittagessen bringt jedes Kind das eigene Besteck und Geschirr von zu Hause mit. Dieses wird im Bauwagen in einer separaten Schublade gelagert. Das benutzte Geschirr nehmen die Eltern mittags wieder mit nach Hause und reinigen es dort.

Das Essen

Vor einigen Jahren lieferte noch ein Caterer das Mittagessen für unsere Zwerge. Dann kam Corona und wir sind dazu übergegangen, dass die Eltern ihren Kindern selbst das Essen für die Mittagspause zubereiten. Ob warm oder kalt, Kartoffelsuppe oder Milchreis, Würstchen oder vegetarisch – Mama und Papa wissen am besten, was ihren Kindern schmeckt und in den individuellen Speiseplan passt. Zudem können die Familien so spontan entscheiden, ob das Kind an einem Tag zum Mittagessen im Waki bleibt oder nicht. Dieses Konzept hat sich so bewährt, das wir den Ablauf auch nach Abklingen der Krise beibehalten haben.

Der Ablauf

Beim Mittagessen im Bauwagen haben wir eine feste Sitzordnung. Da jedes Kind jeden Tag an seinem gewohnten Platz sitzt, muss keines seinen Teller oder Stuhl suchen. Zudem mögen es insbesondere die jüngeren Kinder, verlässlich die gleichen Sitznachbarn zu haben. Sobald alle Kinder sitzen, verteilen Iris, Kinga, Alma oder Jutta das Essen. Nach einem Essensspruch essen Betreuer und Kinder gemeinsam.

Rücksicht lernen und Spaß haben

Beim Essen geht es häufig lustig zu und das ist gut so. Die Tischlautstärke sollte jedoch niemanden einschränken. Daher schauen wir darauf, dass auch ruhigere Kinder in Ruhe essen können. Wilde, extrem alberne Kinder müssen Rücksicht nehmen, wenn sie mitessen möchten.

Die goldene “Drei-Kinder-Regel”

Sobald drei Kinder fertig gegessen haben, dürfen sie ihre Teller in ihr Fach legen, sich anziehen und draußen spielen gehen. Diese „Drei-Kinder-Regel“ gilt auch beim Frühstück. Sie sorgt dafür, dass lebhaftere Kinder einen Moment lang sitzen und sich zum Essen Zeit nehmen. Auch Kinder ohne Appetit kommen zur Ruhe und nehmen an der Gemeinschaft teil. Zudem müssen die Kinder nach dem Essen aufmerksam auf die anderen schauen, um zu sehen, wie weit diese mit dem Essen sind.

Wenn die schnellen Kinder sich angezogen haben und unter Aufsicht eines Erwachsenen draußen spielen, kehrt für die Kinder, die gerne lange und gemütlich essen, wieder Ruhe ein.

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