Zwischen 8:00 Uhr und 8:30 Uhr trudeln die Kinder auf unserem Tipi-Platz ein und werden hier von Iris, Kinga, Alma, Ronny und Wiebke in Empfang genommen. Dann ziehen die beiden Gruppen sich jeweils in einen blickgeschützten Bereich des Tipi-Platzes zurück und bilden hier den “Morgenkreis”. Während dieses Rituals begrüßen sich alle, stellen fest, ob jemand fehlt, feiern Geburtstage, singen gemeinsam, lauschen der Stille, spielen Lauf- oder Naturspiele und stimmen sich so auf das Thema des Tages ein. Dann legen Erzieher und Kinder gemeinsam fest, zu welchem Frühstücksplatz die Gruppe an diesem Tag aufbricht. Eine Übersicht unserer regelmäßig aufgesuchten Plätze finden Sie hier.

Nach Abschluss des Morgenkreises machen sich alle auf den Weg. Dieser Weg ist das Ziel, denn unterwegs gibt es bereits viele Dinge zu sehen, zu beobachten, zu entdecken und viele Fragen zu stellen.

Der Weg zum Frühstücksplatz

Für den Weg zum Frühstückplatz teilen die Erzieher die Kinder häufig in zwei Gruppen auf. Welches Kind zu welcher Gruppe gehört, bestimmen Andrea, Iris und Ronny zu Beginn jedes Kindergartenjahres neu anhand von pädagogischen Gesichtspunkten. Die Teilung in zwei Gruppen bringt verschiedene Vorteile: Eine kleine Gruppe nimmt in der Natur mehr wahr, da die Gruppe konzentrierter und aufmerksamer ist und die Kinder bleiben näher beisammen. Bestehende Untergruppen – beispielsweise Geschwisterkinder oder beste Freunde – können geteilt werden, sodass die Kinder wacher für andere Kinder werden. Davon profitiert das einzelne Kind und die gesamte Gruppe. Zudem gibt es am Frühstücksplatz einen Anlass, sich gegenseitig das Erlebte zu erzählen. Das spornt die Kinder zu besonderer Achtsamkeit auf dem Weg an und trainiert sprachliche und soziale Kompetenzen. Welchen Namen ihre Gruppe tragen sollen, bestimmen die Kinder gemeinsam mit den Erziehern.

Am Frühstücksplatz

Am Ziel angekommen, schlägt die Gruppe ihr Lager auf. Die Kinder waschen sich vor dem Frühstück die Hände mit Wasser aus dem mitgebrachten Wassersack. Dann steht nach einem gemeinsamen Essensreim erst einmal ein gemütliches Frühstück unter freiem Himmel auf dem Programm.

Nach dem Frühstück ist Raum für freies Spiel und ausreichend Platz, um sich auszutoben oder sich zurückzuziehen. Es werden Lieder gesungen, Märchen erzählt, an Projekten gearbeitet und Geschichten vorgelesen. Gemeinsam mit den Betreuern erforschen die Kinder die Umgebung und nutzen die Natur zum Spielen. Überall gibt es Tiere und deren Spuren und Zeichen zu entdecken. Umgefallene Bäume und herumliegende Äste bieten wunderbare Möglichkeiten, um zu balancieren. Vielleicht lädt ein kleiner Hang zum Rutschen und Hochklettern ein, eine Wiese bietet Platz für Lauf- und Fangspiele oder ein kleiner Wasserlauf wird mit einem Damm gestaut. Bei feuchtem Boden lassen sich aus toniger oder lehmiger Erde mit viel Spaß und Matscherei Formen und Figuren kneten, Laub und Stöcke sind das ideale Material, um tolle Hütten zu bauen.

Abschlusskreis und Heimweg

Wenn der Vormittag zu Ende geht, räumen alle Kinder ihre Sachen zusammen und versammeln sich im “Abschlusskreis”. Dieser ist ähnlich wie der Morgenkreis, und die Kinder haben noch einmal die Möglichkeit, die Geschehnisse des vormittags zusammenzufassen und sich für schönes Erlebnisse zu bedanken. Die Erzieher fördern damit die altersgemäße Selbstreflektion der Kinder und legen einen Fokus auf die Entwicklung der Dankbarkeit als Glücksfaktor.

Danach macht sich die Gruppe auf den Rückweg zum Tipi-Platz. Auch während dieses Fußmarsches gibt es jede Menge Dinge zu entdecken und zu lernen. Etwa gegen 12:30 Uhr erreichen die Kinder in der Regel den Platz. Nun können sie bis zum Mittagessen um 13 Uhr auf dem Platz frei spielen.

-> Mehr Informationen zum Mittagessen finden Sie hier